Freitag, 6. Januar 2012

Dark Love

von Lia Habel


Produktinformationen:
Verlag: Piper
Preis: € 15,99
ISBN: 978-3492702195
Seiten: 507
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Inhalt:

2195. New London, Hauptstadt der Ter der neuviktorianischen Zeit.
Die 16-jährige sollte nun nach einem Jahr nicht mehr um ihren verstorbenen Vater trauern, doch sie kommt noch nicht ganz über ihn hinweg.
Eines Nachts hat sie unfreiwillig keine andere Wahl, als sich auf etwas anderes zu konzentrieren, da sie plötzlich von grauenhaften Kreaturen angegriffen wird. Doch ihre Retter, die sie zugleich entführt haben, entpuppen sich als Zombies, Untote. Unter ihnen Bram.
Bald erfährt sie, dass die Menschheit gefährdet ist und dass sie eine entscheidende Rolle dabei trägt.

Meine Meinung:

Zeit und Ort:
Im Buch ist um 2195 die Neuviktorianische Zeit. Die Entwicklung und die Gründe werden ziemlich früh erklärt, wodurch man am Anfang nur sehr kurz verwirrt ist, obwohl mich das überhaupt nicht gestört ist, da man ja irgendwie anfangen muss und die Überleitung zur Erklärung fand ich wirklich sehr gut! Die Idee finde ich jedenfalls wirklich gelungen und großartig! Frauen tragen nur Kleider und Röcke, Höflichkeit, Benehmen und Anstand sind oberste Priorität, der Baustil und Kultur ist total viktorianisch, aber trotzdem schreibt man in Elektronische Tagbücher, es gibt Hologramme und seine Hausaufgaben schickt man per E-Mail ab. Dieser Kontrast ist einfach wahnsinnig interessant und passt wunderbar zur Geschichte und unterstreicht sie perfekt.
Allein das macht das Buch wahnsinnig gut!

Geschichte:
Die Grundidee der Geschichte ist ebenfalls wunderbar und dazu gibst viel zu sagen, aber ich fang wieder einmal ganz von vorne an.
Wie schon gesagt, ist die Umgebung wirklich sehr speziell, jedoch wird man sehr bald aufgeklärt, sodass man sich sehr gut in der Geschichte orientieren kann. Die Sicht aus der man sieht ist immer verschieden, jedoch wird immer literarischen Ich geschrieben und wird immer an Anfang des Kapitels mit dem Namen angekündigt. Zu den Vor- und Nachteilen komm ich noch, da erstmals nur aus Noras Sicht geschrieben wird.
Schon ziemlich früh wird es spannend, unheimlich und fesselnd. 
Und dann kamen die Zombies. Schon wieder ein kommpletter Kontrast und richtig, richtig gut. Noch spanneder, noch fesslender und noch interessanter. Nora kommt zu lauter Untoten und man kann sich gut vorstellen, wie es auf sie wirkt. Doch man erfährt die Unstände der Zombies, was sie machen und dass man nicht immer nur auf ihr Aussehen fixiert sein muss. Ich glaube, genau das hat die Autorin beabsichtigt. Das der Held der Geschichte nicht immer gutaussehend, oder supertoll sein muss. Und, dass sie immer noch Menschen sind, und keine Monster. Sie sind nur tot, aber sie haben immer noch Gefühle und einen Verstand. Nuja, jedenfalls die meisten. (Auch hierzu komm ich gleich.) Die Autorin hat eine wunderbare Parallele zum normalen Leben geschaffen. Ein weiterer Aspekt, den ich wirklich wunderbar finde. Dazu kommt, dass es auch eine Liebesgeschichte gibt, die aber nicht im Vordergrund steht und sich langsam entwickelt. Es ist nicht so wie in den vielen Bücher in denen bei "Liebe auf den ersten Blick" spricht, was natürlich klar ist. Und ich fand es überhaupt nicht eklig oder abstoßend oder sonst irgendwas, dass der eine ein Zombie, ein Untoter ist. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich solche Sachen einfach mag oder interessant finde, wie ein Zombie mit nur einem Auge, abnehmbaren Kopf oder mit einem Metallunterkiefer. Und wenn es jemanden beruhigt, der, um den es geht, ist ein sehr "gesunder" Zombie.
Dann gibt es natürlich noch die Sache mit "Rettet die Menschheit" Es gibt nämlich noch eine andere Art von Zombie und das Ganze hat auch mit der Normalen Welt in der Geschichte zu tun. Es gibt einige Geheimnisse, welche ich natürlich sofort wissen wollte und insgesamt merkt man, dass das ganze Buch eine wunderschön verstrickte Sache ist. Auch gut find ich, dass es nicht so eine wirkliche "Rettet die Menschheit" von einem einzelnen Helden ist, sondern viel gewaltiger und vor allem einzigartiger. Ich will aber versuchen nicht so viel zu verraten. Die 5 Erzähl-Sichten spielen hier auch eine große Rolle. Es gibt nämlich einige die ich richtig gut finde, weil man hier sehr viel Wichtiges und interessantes erfährt, aber mindestens eine war leider nicht so gut, was leider ein negativer Punkt ist. Bei den Hauptpersonen ist es natürlich klar und vor allem auch sehr interessant, weil man die Gefühle so viel besser kennen lernt. Die dritte ist so weit wichtig, weil man dadurch diese gesamte Menschheit integriert hat, die andern beiden haben mir leider nicht so gefallen und eine fand ich überflüssig, weil man das auch anderswo einbringen könnte. Leider ist es auch so, dass bei einer größeren Anzahl an Sichten auch eine größere potenzielle Verwirrung und Verwechslung entstehen kann und leider ist das am Ende etwas passiert, es war aber nicht so schlimm.
Der letzte Punkt ist, dass ich die gesamte Geschichte echt super fand. Ständig war es total spannend und fesselnd und vor allem witzig. Ich hab mich an so vielen Stellen kaputt gelacht. Dadurch ist es einfach fantastisch!
ABER die letzten Seiten haben mir nicht gefallen. All das geniale wurde plötzlich knapp gehalten. Alles abgehackt und verwirrend. Es hat mir selber so weh getan, da ich das Buch wirklich beim Lesen geliebt habe, aber das Ende ist einfach nur Schade, da es nicht an der Geschichte lag, sondern wie es erzählt wurde.
Wirklich Schade, jedoch gibt es trotzdem eine große Vorfreude auf den zweiten Band.

Charaktere:
Nora hat mir sehr gefallen, weil sie rebellisch ist und trotzdem Benehmen und Anstand hatte. Sie ist vor allem sehr klug und mutig und nicht oberflächlich. Insgesamt also ein wuderbarer, sympathischer Charakter.
Über die Zombies hab ich ja schon erzählt, dass sie immer noch Menschen sind, aber man muss zwischen den "guten" und den "bösen" unterscheiden. Vor allem merkt man das am Ende (bevor der Teil anfängt, den ich nicht mag). Sie werden sogar mit den Vampiren verglichen (wenn es doch einige Unterschiede gibt) und die sind auch nicht eklig.
Insgesamt gab es fast ausschließlich nur sympathische Charaktere und vor allem sehr einzigartige.

Der Schreibstil:
War einfach wundervoll. Er war detailliert und beschrieb alles sehr gut und genau, sodass man sich alles sehr gut vorstellen konnte. Auch Lia Habel spielt mit den Worten und umschrieb vieles wirklich sehr einfallsreich und schön. In dem Buch gab es eine wirklich große Wortvielfalt und das Wort, welches mir zu dem Schreibstil einfällt, ist „Intelligent“. Trotzdem ist er sehr gut und flüssig zu lesen.
Wirklich eindrucksvoll!

Fazit:

Das Buch ist einzigartig (ein Wort, das ich jetzt oft verwendet habe, aber es stimmt.) Es ist wirklich großartig, vor allem weil es meinen Geschmack total getroffen hat. Durch Kontraste, Moral, Humor, Schreibstil und Zombies hat das Buch eigentlich 6 Sterne verdient. Aber hat das Ende noch mal einen großen Strich durch die Rechnung gemacht und auch der kleine aber trotzdem wichtige Punkt, mit den Sichtweisen, hat ein Loch in die 6 Sterne gemacht und ich muss dem Buch leider 4,5 Punkte geben.

ABER nichts desto trotz ist das Buch überweltigend und ich liebe es!

Vielen, vielen Dank an den Piper-Verlag, dass ich dieses Rezensionsexemplar bekommen durfte!



Die Autorin:

Lia Habel wurde in einer kleinen Stadt im Westen des Bundesstaates New York geboren. Sie trinkt viel zu viel Kaffee und besitzt drei Katzen, denen sie in ihrem Debüt ein Denkmal setzt. Die Idee zu »Dark Love« hatte Lia während einer Busfahrt nach New York, als ihr der Lesestoff ausging und sie sich fragte, warum die Monster in Büchern immer gut aussehen und warum sie noch nie eine Liebesgeschichte mit Untoten gelesen hatte. Weiteres zur Autorin: www.liahabel.com



                                             
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8 Kommentare:

  1. Eine lange aber sehr schöne und ausführliche Rezi :-)

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  2. Haha! Ja: LANG! :D Aber es gibt so viel zu sagen :D

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  3. Ja, wirklich lang und schön. ♥
    Ich bin ganz deiner Meinung, obwohl mich das Ende eigentlich nicht so sehr gestört hat. Ich fand nur doof, dass die Silberne Schrift bzw. Verziehrung abgeblättert ist. -.-

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    1. ??? Die Schrift ist abgeblättert? Von Cover? :O Das ist ja blöd! :(

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  4. Tolle Rezi. :)
    Ich fand das Ende okay, aber ich hatte eigentlich gehofft, dass es ein Einzelband wird. :/
    Lg <3

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  5. meega blöd, man kann es jetzt nicht mehr gut lesen und ich hatte alles an den fingern, hast du glück wenns bei dir nicht so war. Ich hab das von vielen gehört, bei denen es auch so war -.-

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  6. Ich lese es gerade :) Bin zwar noch nicht so weit, es gefällt mir aber schon ziemlich gut :D Mich stört nur die kleine Schrift ein bisschen *__*
    Sehr schöne Rezi!! :)

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